Klimaschutz CO2-Emissionen bei der Nutzung von Erdgas reduzieren

Pixabay © ADMC

Beim Bau neuer Heizungsanlagen hat Erdgas (einschließlich Biomethan) noch immer den höchsten Anteil. 2014 wurden die Hälfte aller neu installierten Heizungen in Deutschland mit Erdgas betrieben. Die Hauptgründe hierfür sind:

  • die geringen Investionskosten für Technik und Installation
  • die problemlose Versorgung über das Gasleitungsnetz
  • die einfache Abgasabführung
  • die besonders platzsparende Aufstellung
  • die sehr hohe Wirkungsgrade moderner Brennwerttechnik

Doch Erdgasheizungen haben nicht nur Vorteile. Da ist zum Beispiel die Versorgungssicherheit zu nennen. 90 % der Erdgaslieferungen nach Deutschland kommen aus dem Ausland, knapp 40% davon aus Russland. Zudem ist zu erwähnen, dass der Preis für Erdgas an den Ölpreis gekoppelt ist und avon auszugehen ist, dass dieser mit zunehmender Verknappung deutlich ansteigen wird. Erdgas ist ein fossiler Energieträger, bei dessen Verbrennung klimaschädliches Kohlenstoffdioxid freigesetzt wird. Zwar werden bei der Verbrennung von Erdgas im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen wie Öl oder Kohle deutlich weniger Luftschadstoffe freigesetzt, an der klimaschädlichen Emission von CO2 ändert dies jedoch nichts.

Klimaneutrales Erdgas – was ist das?

Eine Möglichkeit die CO2-Emissionen bei der Erdgasnutzung zu kompensieren, ermöglichen sogenannte klimaneutrale Gastarife, wie sie von zahlreichen Gasversorgern angeboten werden.

Einen guten Überblick über die verschiedenen Ökogas-Tarife erhält man beispielsweise durch die Nutzung der Suchoption „Nur Biogas und Klimatarife anzeigen“ beim Vergleichsportal Toptarif. Allerdings gilt es dabei zu beachten, dass nicht bei allen Tarifen ein voller Ausgleich der CO2-Emissionen garantiert wird. Auch wird das Ziel der Klimaneutralität auf ganz unterschiedliche Weise erreicht. Vor dem Wechsel zu einem Ökogasanbieter sollte deshalb genau geprüft werden, wie der Anbieter die Klimaneutralität  erzielt.

Grundsätzlich können hier drei verschiedene Ansätze unterschieden werden.

  1. Einspeisung von Biomethan ins Erdgasnetz
    Bereits seit vielen Jahren wird in Biogasanlagen aus Bioabfällen, landwirtschaftlichen Produkten (hauptsächlich Silomais) und Gülle Biogas zur Stromgewinnung in BHKWs gewonnen. Seit 2006 erfolgt auch eine Einspeisung von Biogas ins Erdgasnetz. Da hierfür das Biogas in einem aufwändigen Prozess gereinigt werden muss, ist diese Einspeisung größeren Biogasanlagen vorbehalten.
  2. Förderung von Projekten zur Reduzierung von CO2-Emmisionen
    Durch die Investition in weltweite Projekte zur Reduzierung von Treibhausgasen werden die Emissionen ausgeglichen, die bei Gewinnung, Transport und Verbrennung des genutzten Erdgases entstehen. Die Vielfalt der Projekte reicht von der Nutzung von Grubengas aus dem Bergbau zur Stromgewinnung bis hin zu Projekten zur Reduzierung der Holzverbrennung in Entwicklungsländern.
  3. Förderung von Techniken zur Herstellung von Gas aus regenerativer Energie
    Neben Biomethan gibt es eine zweite Möglichkeit, Gas aus regenerativen Energien ins Erdgasnetz einzuspeisen. Bei dieser als Power-to-Gas bezeichneten Methode wird mittels Elektrolyse und nachgeschalteter Methanisierung Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen zu Methan umgewandelt. Diese noch relativ neue aber recht vielversprechende Technologie wird beispielsweise von Greenpeace Energy gefördert.

Die meisten Gasanbieter lassen sich diese Vorgehensweise durch TÜV-Zertifikate bescheinigen.