Badezimmedecke Renovieren m. Holzpaneelen und Hanfwolle
Frage von leyney | 30.06.2025
Hallo, wir haben ein Haus aus den 70ern (DDR) gekauft und wollen nun das Haus Stück f. Stück renovieren. Dabei möchten wir, wo es wirtschaftlich vertretbar ist, natürliche Baustoffe verwenden.
Aktuell haben wir ein Problem mit einer stockenden Badezimmerdecke und suchen nach einer kurzfristigen Lösung, um den Stock loszuwerden, bis das Bad in einer größeren Aktion komplett renoviert wird.
Das Bad ist bis an die Decke gefliest, und die Decke besteht aus folierten mdf Paneelen. Darüber ist ein ca. 5 bis 10 cm hoher Hohlraum, nach oben begrenzt durch eine Spannbetondecke.
Als kurzfristige Lösung haben wir uns überlegt die MDF Paneele durch Fichtenpaneele zu ersetzen und diese zuvor mit GekkkoSOL Lasur gegen Schimmel zu behandeln. Der Hohlraum zwischen Paneelen und Betondecke soll mit Hanfwolle gefüllt werden.
Was sagt ihr zu dem Plan? Baut man damit eine Kondenswasserfalle an der Betondecke, oder kann der Verbund aus Holz und Hanf die Feuchtigkeit ausreichend regulieren?
Danke fürs Durchlesen und Antworten!
Aktuell haben wir ein Problem mit einer stockenden Badezimmerdecke und suchen nach einer kurzfristigen Lösung, um den Stock loszuwerden, bis das Bad in einer größeren Aktion komplett renoviert wird.
Das Bad ist bis an die Decke gefliest, und die Decke besteht aus folierten mdf Paneelen. Darüber ist ein ca. 5 bis 10 cm hoher Hohlraum, nach oben begrenzt durch eine Spannbetondecke.
Als kurzfristige Lösung haben wir uns überlegt die MDF Paneele durch Fichtenpaneele zu ersetzen und diese zuvor mit GekkkoSOL Lasur gegen Schimmel zu behandeln. Der Hohlraum zwischen Paneelen und Betondecke soll mit Hanfwolle gefüllt werden.
Was sagt ihr zu dem Plan? Baut man damit eine Kondenswasserfalle an der Betondecke, oder kann der Verbund aus Holz und Hanf die Feuchtigkeit ausreichend regulieren?
Danke fürs Durchlesen und Antworten!
Antwort von michl | 23.10.2025
Kurzfassung vorweg: Euer aktueller Aufbau (folierte MDF-Paneele, kalter Hohlraum, Betondecke) ist prädestiniert für Kondensat und Schimmel. Wenn ihr jetzt einfach auf Fichtenpaneele wechselt und den Hohlraum mit Hanfwolle „ausstopft“, baut ihr sehr wahrscheinlich eine verdeckte Kondenswasserfalle – Holz + Hanf puffern zwar Feuchte kurzzeitig, verhindern aber keinen Tauwasserausfall. Dies gilt insbesondere dann wenn über der decke nicht geheizt wird und die Oberfläche klat ist. Für eine sichere Dämmung in einem Feuchtraum bräuchte es eine luftdichte, durchgehende Dampfbremse auf der warmen Seite und einen sauber geplanten Schichtenaufbau. Das ist nichts für eine „kurzfristige“ Maßnahme.
Was ihr kurzfristig tun könnt (sinnvoll & naturbaustoff-freundlich)
MDF raus, Ursache entschärfen: Alles befallene/verdächtige Material vollständig entfernen.
Mineralisch und alkalisch denken: Betondecke mechanisch reinigen und nach dem Trocknen mit einem natürlichen Desinfektionsmittel / Schimmelentferner wischen. Anschließend eine hochalkalische Beschichtung aufbringen (z. B. Kalkmilch/Sumpfkalk oder diffusionsoffene Silikatfarbe). Das schafft ein schimmelunfreundliches Milieu.
Kein Dämmstoff in den Hohlraum (vorerst): Lasst den Bereich luftoffen zur Raumseite. Wenn ihr eine Holzoptik wollt, setzt dünne Fichten-Leisten als abgehängte, hinterlüftete Schalung (umlaufende Schattenfuge/Schlitze 5–10 mm). Keine Folien, keine Dichtbänder, keine Hanfwolle in dieser Interimslösung.
Lüftung und Wärme sind die halbe Miete:
Sicherstellen, dass ein kräftiger Abluftlüfter vorhanden ist (Feuchteautomatik + Nachlauf 15–30 min).
Türspalt unten ≥10 mm, damit Zuluft nachkommt.
Nach dem Duschen Oberflächen abziehen, kurz nachheizen.
Ziel: Raumluft max. ~60 % r. F. Bei 23 °C liegt der Taupunkt schon um 15 °C – eine kalte Betondecke oder ein kalter Hohlraum unterschreitet das im Winter leicht → Kondensat.
Was ihr kurzfristig tun könnt (sinnvoll & naturbaustoff-freundlich)
MDF raus, Ursache entschärfen: Alles befallene/verdächtige Material vollständig entfernen.
Mineralisch und alkalisch denken: Betondecke mechanisch reinigen und nach dem Trocknen mit einem natürlichen Desinfektionsmittel / Schimmelentferner wischen. Anschließend eine hochalkalische Beschichtung aufbringen (z. B. Kalkmilch/Sumpfkalk oder diffusionsoffene Silikatfarbe). Das schafft ein schimmelunfreundliches Milieu.
Kein Dämmstoff in den Hohlraum (vorerst): Lasst den Bereich luftoffen zur Raumseite. Wenn ihr eine Holzoptik wollt, setzt dünne Fichten-Leisten als abgehängte, hinterlüftete Schalung (umlaufende Schattenfuge/Schlitze 5–10 mm). Keine Folien, keine Dichtbänder, keine Hanfwolle in dieser Interimslösung.
Lüftung und Wärme sind die halbe Miete:
Sicherstellen, dass ein kräftiger Abluftlüfter vorhanden ist (Feuchteautomatik + Nachlauf 15–30 min).
Türspalt unten ≥10 mm, damit Zuluft nachkommt.
Nach dem Duschen Oberflächen abziehen, kurz nachheizen.
Ziel: Raumluft max. ~60 % r. F. Bei 23 °C liegt der Taupunkt schon um 15 °C – eine kalte Betondecke oder ein kalter Hohlraum unterschreitet das im Winter leicht → Kondensat.
Ganz vielen Dank, für die umfangreiche Antwort!
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