Flachs-Dämmung Alte Kulturpflanze neu entdeckt

Flachs (Linum) ist eine der ältesten Kulturpflanzen und wurde bereits in der Steinzeit vom Menschen genutzt.

Herstellung von Dämmmatten aus Flachs

Flachsdämmplatten werden aus den Stengeln der Flachspflanze durch mechanische Aufbereitung gewonnen. Für die Verwendung als Dämmstoff werden die Flachskurzfasern verwendet. Diese werden nach Entfernen der Bastschicht durch Nadelwalzen zu Faservlies verarbeitet. Unter Verwendung von Stärke als Klebstoff werden die Vliesbahnen zu Dämmplatten unterschiedlicher Dicke verklebt. Um die Stabilität der Flachsplatten zu erhöhen arbeiten manche Hersteller Polyestergewebe als Stützgewebe ein. Durch den Zusatz von Borsalzen wird die Brandschutzklasse B2 normal entflammbar erreicht.

Eigenschaften von Flachsdämmplatten

Durch die feuchteregulierenden Eigenschaften der Flachsfaser eignet sich dieser Dämmstoff besonders für eine diffusionsoffene Bauweise. Neben den positiven Eigenschaften auf das Raumklima und den guten wärmedämmenden Eigenschaften ist Flachs weitestgehend fäulnisresistent.

Verwendung

Als Dämmplatte lässt sich Flachs sehr leicht verarbeiten und eignet sich besonders zur Zwischensparrendämmung und Untersparrendämmung von Dächern, zur Ausfachung von Ständer- und Balkenkonstruktionen sowie zur Außen-und Innendämmung von Außenwänden. Durch die feuchteregulierende Eigenschaft ist Flachs vor allem bei der Altbausanierung interessant.

Neben dem Stengel werden auch die Samen der Flachspflanze zur Gewinnung von Leinöl genutzt, das Hauptbestandteil vieler Öle zur natürlichen Holzbehandlung ist.

Übersicht

Wärmeleitfähigkeit: 0,040-0,045 W/(m?K)
spez. Wärmespeicherkapazität: 1.300 J/(kg?K)
Wasserdampfdiffusionswiderstand: 1-2
Baustoffklasse: B 2 normal entflammbar
Rohdichte: 20-80 kg/m?
Primärenergiegehalt: 30-80 kWh/m?