Ein Baumhaus bauen

Bandentreffpunkt, Ausguck oder Oase der Ruhe – Baumhäuser erfreuen sich wachsender Beliebtheit! Nicht nur viele Kinder wünschen sich einen Rückzugsort in luftiger Höhe, es sind auch eine ganze Reihe Erwachsene, die sich den Kindheitstraum vom eigenen Baumhaus erfüllen möchten.

Den richtigen Baum auswählen

Ideale Baumhaus-Bäume sind Eichen, Linden oder Buchen. Wer sich nicht an den Nadeln stört, kann auch auf einem größeren Nadelbaum, wie beispielsweise einer Zeder oder Kiefer, sein Refugium errichten. Die Zweige von Obstbäumen können eventuell leichter brechen. Am besten geeignet sind noch ausgewachsene Apfel- oder Birnenbäume. Bei weniger tragfähigen Bäumen, wie auch Birke, Walnuss oder Pappel, kann das Baumhaus zusätzlich mit Stelzen unterstützt werden. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Bäume ausgewachsen und gesund sind. Ihr Stammdurchmesser sollte mindestens 20 Zentimeter betragen, wobei der doppelte Stammdurchmesser gleich die achtfache Tragfähigkeit mit sich bringt. Gerade Eichen sind übrigens in der Lage, ihre Wunden schnell zu schließen. Das ist wichtig, damit der Baum durch die Verletzung nicht unnötig lange Pilzbefall ausgesetzt ist. Aus diesem Grund sollten auch spezielle Edelstahlschrauben verwendet oder auf Schrauben und Bolzen ganz verzichtet werden. Eine Alternative sind abgespannte Seilkonstruktionen mit Textilgurten.

Geeignetes Baumaterial für das Baumhaus

Gut ist, Holz zu verwenden, das besonders harzhaltig ist, denn dann ist es ausgesprochen witterungsbeständig. Lärche und Douglasie sind daher sehr gute Hölzer für ein Baumhaus. Für die Innenverkleidung eignen sich beispielsweise Fichtenbretter. Aus ökologischen Gründen sollten heimische Hölzer bevorzugt verbaut werden. Alle Holzteile können geölt, gewachst, lasiert oder lackiert werden. Hierfür stehen eine ganze Reihe natürlicher Holzbehandlungsmittel zur Auswahl.
Soll das Baumhaus das ganze Jahr über genutzt werden, braucht es eine Dämmung. Als natürliche Dämmstoffe eignen sich Holzfaserplatten, Kokosfasern, Hanf oder Schafwollmatten. Viele Baumhaus-Dächer werden mit Schindeln aus heimischer Lärche oder Zedernholz gedeckt.

Was beim Baumhausbau wichtig ist

Sowohl für die Größe als auch für die Höhe des geplanten Baumhauses sind also Gesundheit und Beschaffenheit des Baumes entscheidend. Im Zweifelsfall kann ein geprüfter Baumpfleger eine verlässliche Einschätzung darüber abgeben. Für größere Baumhäuser muss unter Umständen eine Baugenehmigung beantragt werden. Auf jeden Fall sind die geltenden Nachbarschaftsgesetze einzuhalten.
Die Idee, die hinter jedem Baumhaus-Bau stecken sollte, ist dabei der rücksichtsvolle Umgang mit den Bäumen. Viele professionelle Baumhaus-Bauer arbeiten daher mit abgehängten Konstruktionen, bei denen durch ummantelte Stahlseile und Gurtschlaufen, die empfindliche Rinde nicht beschädigt wird. Besser für den Baum ist auch, Rundhölzer zu verwenden, so dass keine Kanten zu Verletzungen führen. Kontaktpunkte sollten am besten mit Gummi- oder Filzpuffern geschützt werden.

Was die Ausstattung des Baumhauses angeht, sind der Phantasie fast keine Grenzen gesetzt. Die Bandbreite reicht vom einfachen Spielhaus für Kinder bis zum Luxus-Baumhaus mit Heizung, fließend Wasser und sogar Whirlpool. Wird das Baumhaus in Größe und Architektur auch optisch eingepasst, entstehen wunderschöne Zusatzräume im Einklang mit der Natur.

Kosten

Ein Baumhaus mit tragfähiger Bodenplatte, umschlossen mit einem einfachen umlaufenden Gerüst mit Überdachung ist sicher schon mit Ein- bis Zweihundert Euro zu bewerkstelligen. Und ausgestattet mit Strickleiter, Rutsche und Seilzug wird auch aus einem einfachen Baumhaus ein toller Abenteuerort für Kinder.
Lässt man sich dagegen ein winterfestes Baumhaus vom Profi bauen, liegen die Kosten im fünfstelligen Bereich. Dann hat man allerdings auch ein ganzjährig nutzbares Refugium mit einer Haltbarkeitsgarantie von mindestens 10 Jahren.