Elektrosmog Ursachen und Gegenmaßnahmen

Am besten baut man sein Haus nicht unbedingt unter eine Hochspannungsleitung. Je weiter weg davon, desto besser.

Wir leben in einer elektrifizierten Welt. Einen Alltag ohne elektrischen Strom ist in den Industrieländern nicht mehr denkbar. Doch die Annehmlichkeiten die elektrische Geräte mit sich bringen, haben auch eine Schattenseite. Zunehmend machen sich Menschen Gedanken über die negativen Begleiterscheinungen, den sogenannten Elektrosmog.

Unter Elektrosmog versteht man die Summe der von Menschen geschaffenen, elektrischen und elektromagnetischen Felder die auf die Umwelt einwirken. Hierzu zählen beispielweise Hochspannungsleitungen, Mobilfunk, Radiowellen, Radar, aber auch der Computerbildschim und einfach Haushaltsgeräte.

Elektrische und elektromagnetische Felder und ihre Quellen

Elektrische Felder entstehen immer dort, wo Ladungsunterschiede (Spannungsunterschiede) herrschen. Demgegenüber entstehen elektromagnetische Felder, wenn sich elektrische Ladung bewegt (wenn Strom fließt). Bei einer laufenden Änderung der Ladungsrichtung, wie beim Wechselstrom spricht man auch von einem Wechselfeld. Wechselfelder werden anhand ihrer Frequenz in niederfrequente Wechselfelder und in hochfrequente Wechselfelder eingeteilt. Niederfrequente Wechselfelder werden beispielsweise durch Hochspannungsleitungen, Eisenbahn- und Hochspannungsleitungen, aber auch durch gewöhnliche Haushaltsgeräte erzeugt. Hochfrequente Wechselfelder werden von Radio- und Fernsehsendeanlagen, Radarstationen und Mobilfunkantennen ausgesendet.

Auswirkung von Elektrosmog auf Lebewesen

Hochfrequente Strahlung kann von Körpergewebe absorbiert werden. Die Folge ist, dass sich dass Gewebe erwärmt. Diesen Effekt macht man sich z.B. bei Mikrowellengeräten nutzbar. Nachgewiesen ist auch, dass es beim Telefonieren mit einem Mobilfunktelefon zu einer Erwärmung des Körpergewebes im Kopf führen kann. Dabei ist die Verteilung der Wärme im Kopf allerdings nicht gleichmäßig. Durch Strahlungsreflexionen an der Schädelinnenwandkommt es vielmehr zu sogenannten Hot Spots mit erhöhter Erwärmung.

Neben der Erwärmung von Körpergewebe kann eine Strahlungsabsorption auch intrazellulären Prozesse beeinflussen. Beispielsweise die Durchlässigkeit von Zellmembranen. Ferner ist eine Beeinflussung des Hormonhaushaltes (Melatoninproduktion) bekannt. Aber auch eine direkte Beeinflussung von Nervensystem und Gehirn bzw. des Herz- Kreislaufsystems sind bekannt.

Wenngleich in zahlreichen Studien bereits dargelegt werden konnte, das sowohl hochfrequente als auch niederfrequente Wechselfelder Auswirkungen auf biologische Systeme haben, so ist der Nachweis einer ursächlichen Verbindung zwischen dem Auftreten von Elektrosmog und Krankheiten schwierig. Dies ist sicherlich ein Stück weit auf die Komplexität unserer heutigen Lebenswirklichkeit und der Komplexität des lebendigen Organismus zuzuschreiben und darf nicht als Freibrief gelten mit diesem Thema allzu unkritisch umgehen zu können. Die Politik hat dies bereits erkannt und Grenzwerte für Elektrosmog aufgestellt. Allerdings gibt es bisher noch zu wenig Erfahrung, um die gestzten Grenzwerte auch richtig einschätzen zu können.

Maßnahmen zur Reduzierung von Elektrosmog

  • In den Räumen und insbesondere im Schlafzimmer sollten Bereiche geschaffen werden, die netzfrei sind. Dies kann z.B. durch den Einbau einer Netzfreischaltung erfolgen.
  • Ist der Einbau einer Netzfreischaltung nicht möglich sollte man während des Schlafs einen Abstand von ein bis zwei Metern zu stromführenden Leitungen und Geräten einhalten.
  • Vor allem im Schlafzimmer auf netzbetriebene Elektrogeräte verzichten (z.B. netzbetriebener Radiowecker).
  • Auf trafobetriebene Elektrogeräte möglichst verzichten, da diese besonders große Wechselfelder produzieren.
  • Nach Gebrauch von Elektrogeräten den Netzstecker ziehen, da trotz des Ausschaltens noch immer eine Spannung anliegt, die ein elektrisches Feld verursachen kann.
  • Beim Neubau oder bei der Sanierung ihres Hauses sollten nur abgeschirmte Stromkabel verlegt werden.
  • Elektrogeräte mit dreiadrigen, geerdeten Kabeln verwenden.
  • Transformatoren-Häuschen sollte man nicht in der unmittelbaren Nähe zulassen
  • Auf eine elektrische Fussbodenheizung verzichten.
  • Zu Hochspannungsleitungen einen Abstand von 200 Meter halten.
  • Stromzuführungen zum Haus nicht über Dachständer legen.