Holzbalkendecke Die klassische Holzdecke

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Die Holzbalkendecke ist die einfachste Form der Holzdecke. Bis in die 1960er Jahre hinein war sie die vorherrschende Deckenform, wurde dann aber zügig durch die Betondecke in ihrer Bedeutung abgelöst. Mit der zunehmenden Beliebtheit des Holzbaus findet sie heute wieder eine stärkere Verbreitung. Vor allem beim Bau von Einfamilienhäusern in Holzbauweise werden die Vorteile dieser Deckentragkonstruktion geschätzt.

Vorteile

  • einfaches Konstruktionsprinzip
  • geringe Kosten
  • Anpassung an unterschiedliche Anforderungen (Lastniveau, Brandschutz, Schallschutz) gut möglich
  • sehr variabel hinsichtlich der verwendeten Materialien und Ausbauformen

Nachteile

  • in der Regel schlechtere Schallschutzwerte als Betondecken, bzw. hoher Aufwand nötig, um vergleichbare Werte zu erreichen
  • Vorfertigung nur eingeschränkt möglich

Aufbau einer Holzbalkendecke

Eine Holzbalkendecke besteht aus rechteckigen Hölzern, die auf tragende Außen- und Innenwände aufgelegt werden und mit einer Holzschalung oder Holzplatte belegt werden. Darauf kommt je nach Schallschutzansprüchen ein zusätzlicher  Fußbodenaufbau . Die Holzbalken können entweder aus Vollholz oder aus Brettschichtholz bestehen. Die einfachste Form der Holzbalkendecke besteht nur aus den Holzbalken und einem Dielenboden. Um die heutigen Anforderungen an den Schall- und Wärmeschutz zu erfüllen, müssen komplexere Aufbauten gewählt werden.

Im Hinblick auf die Deckenunterseite werden dabei drei verschiedenen Konstruktionstypen unterschieden:

  1. Holzbalken komplett sichtbar
    Dies ist die einfachste Form der Balkendecke. Sie wird meist aus Kostengründen oder um der Ästhetik willen gewählt. Will man bei dieser Deckenform gute Schallschutzwerte erzielen, so muss man entsprechende Maßnahmen im Fußbodenaufbau ergreifen (z.B. beschwerende Schüttung und ein schwimmender Estrich). Dies führt allerdings zu größeren Konstruktionshöhen.
  2. Holzbalken teilweise sichtbar
    Bei dieser auch als Einschubdecke  bezeichneten Konstruktionsform werden die Balken durch eine Schalung teilweise verdeckt. Die Schalung wird dann mit einer losen Schüttung (bevorzugt Lehmtrockenschüttung oder Sand-Lehmtrockenschüttung) oder Platten belegt, was zu einer wesentlichen Verbesserung des Schallschutzes führt (Trittschall und Luftschall).
  3. Holzbalken nicht sichtbar
    Bei dieser Konstruktionsform wird die Balkenlage komplett durch eine Holzvertäfelung oder eine Schicht Gipskarton-, Gipsfaser- oder Lehmbauplatten abgehängt. Für eine maximale Schallschutzwirkung (vor allem Luftschall) sollte die Decke federnd abgehängt werden.

Die Holzbalkendecke ist in den letzten Jahren immer mehr von moderneren Varianten abgelöst worden: massive Decken wie die Brettstapeldecke oder Hohlkastendecken bieten  viele Vorteile wie die Möglichket zur Vorfertigung, besseren Schall- und Brandschutz und geringere Bauhöhe.