Gipskartonplatten Der Standard im Trockenbau

Verspachtelte Gipskartonplatten

Gipskartonplatten bestehen aus zwei Schichten feinem Karton mit einem 9.5 bis 25 mm starken Kern aus Gips. Dabei wird entweder Naturgips oder REA-Gips, ein Abfallprodukt aus den Braunkohlekraftwerken, verwendet. Ihre Stabilität erhalten die Gipskartonplatten durch die beiden Lagen Karton.

Eigenschaften von Gipskartonplatten

Je nach Stärke weisen Gipskartonplatten ein Gewicht von 7,5 bis 10 kg/m2 auf. Aufgrund ihres relativ hohen Gewichtes haben Gipskartonplatten deshalb sehr gute Schallschutzeigenschaften.

Da Gips kristallin gebundenes Wasser enthält eignen sich Gipskartonplatten sehr gut für Brandschutzmaßnahmen. Sie gehören der Baustoffklasse A2, nicht brennbar, an.

Bei der Herstellung der Gipskartonplatten entsteht ein hoher Anteil feinster Poren, welche eine sehr schnelle Aufnahme von Feuchtigkeit ermöglichen. Diese Porosität ist verantwortlich für die günstigen feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften des Gipskartons.

Das Zuschneiden der Gipskartonplatten erfolgt durch Anritzen der Kartonschicht mit einem Messer und anschließendem Brechen über einer Auflage.

Verwendung

Gipskartonplatten werden im Innenausbau bei der Erstellung von leichten Innenwänden und Dachschrägenverkleidungen verwendet. Weiter werden Gipskartonplatten als Estrichelemente angeboten und dienen zur Verkleidung bestehender Wände und Installationen.

Gipskartonplatten können entweder auf eine Unterkonstruktion geschraubt werden oder mit Ansetzgips auf eine bestehende Wand aufgeklebt werden. Als Unterkonstruktion dienen Holzständer, Holzlattung oder c-förmige Metallprofile. Je nach Schallschutz und Brandschutzvorgaben kann die Beplankung einfach oder doppelt erfolgen. Auf der letzten Beplankungsschicht muss zur Erzielung einer glatten Oberfläche die Stöße und versenkten Schrauben mehmals verspachtelt und geschliffen werden.

Plattentypen

Gipskartonplatten sind in den Stärken 9, 12.5, 15, 18, 20 und 25 mm in unterschiedlichen Plattengrößen im Handel erhältlich. Flexible Platten für die Verkleidung von gewölbten Flächen weisen eine Stärke von 6.5 mm auf. Darüberhinaus gibt es je nach Verwendungszweck unterschiedliche Plattentypen, die sich hinsichtlich Karton und Zusätze im Gipskern unterscheiden und die unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten erlauben. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die gängigen Plattentypen und deren Bezeichnung:

Plattentyp Abkürz. Anwendungsbereich Farbe Karton Farbe Aufschrift
Gipskarton- Bauplatte GKB sämtliche Trockenbauarbeiten ohne Anforderungen weiß bis gelblich blau
Gipskarton- Feuerschutzplatte GKF sämtliche Trockenbauarbeiten mit Anforderung an die Feuerwiderstandsdauer weiß bis gelblich rot
Gipskarton- Bauplatten imprägniert GKBi verzögerte Wasseraufnahme; Verwendung insbesondere in Feuchträumen grünlich blau
Gipskarton- Feuerschutzplatte imprägniert GKFi Anforderungen an Feuerwiderstandsdauer insbesondere in Feuchträumen grünlich rot
Gipskarton- Putzträgerplatte GKP Putzträger auf Unterkonstruktion grau blau
Gk-Lochplatten, Schlitzplatten oder Kassetten Akustikdecken und als gestalterische Elemente
Beschichtete Gipskartonplatte Dampfsperre, Strahlenschutz, Dekoration etc.
Gipskarton- Verbundplatte Gk-Platte mit Dämmstoff kaschiert für Wärmedämmung und Schallschutz
GK-Zuschnittsplatten werkmäßig weiterverarbeitete Gk-Platte, wie z.B. GK-Kassetten
Formbare Gipsbauplatten dünne, flexible GK-Platten zur Beplankung von Konstruktionen mit geschwungenen Formen
Gips-Kasetten ohne Kartonummantelung dekorative Deckenkassetten für Einlegemontage

Weiter unterscheiden sich die Platten hinsichtlich ihrer Längskantenausbildung

Bezeichnung Abkürzung Verwendung
Abgeflachte Kante AK bei Verspachteln der Fugen, das Abflachen dient zur Aufnahme der Fugenverspachtelung
Volle Kante VK vorwiegend zur Trockenmontage ohne Verspachtelung
Runde Kante RK vorwiegend bei Putzträgerplatte
Halbrunde Kante HRK zur Verspachtelung ohne Bewehrungsstreifen
Halbrunde abgeflachte Kante HRAK zur Verspachtelung mit und ohne Bewehrungsstreifen