Holzpelletheizung

Im Zuge der drastischen Preissteigerungen für Erdöl und Erdgas hat in den vergangenen Jahren die wirtschaftliche Attraktivität von Holzpellets weiter zugenommen, da ihr Preis annähernd konstant geblieben ist (siehe Grafik).

Die Pellets

Für die Herstellung von Holzpellets werden Sägemehl und Holzspäne verwendet, die getrocknet und unter hohem Druck zu zylindrischen Presslingen verarbeitet werden. Aufgrund der geringeren Energiedichte und der kleineren Dichte wird für die Lagerung der gleichen Energiemenge bei Holzpellets ca. dreimal soviel Raum benötigt wie bei Heizöl. Allerdings ist die Lagerung weniger aufwendig. Holzpellets werden bei der Abnahme größerer Mengen mittels Silowagen angeliefert und in den Lagerraum bzw. Lagerbehälter eingeblasen. Im Idealfall ist der Lagerraum so groß bemessen, dass eine einmalige Beschickung pro Jahr ausreicht. Für die Lagerung des Energieäquivalentes von 3000 l Heizöl werden 13,5 m3 Lagerraum benötigt (z.B. 5,6 m2 Fläche bei 2,4 m Raumhöhe).

Holzpellet-Einzelöfen

Bei den Holzpelletheizungen kann zwischen Pellet-Einzelöfen und Pellet-Zentralheizungsöfen unterschieden werden. Erstere sind zur Beheizung von Einzelräumen konzipiert und werden wie Kaminöfen im Wohnraum aufgestellt. Sie weisen eine Leistung von bis zu 11 kW auf. Die Beschickung des Brennraumes mit Holzpellets aus dem Vorratsraum erfolgt automatisch. Allerdings muss dder Vorratsraum regelmäßig von Hand nachgefüllt werden.

Holzpelletheizung als Zentralheizung

Pellet-Zentralöfen sind meist für die Beheizung von 1-2 Familienhäuser ausgelegt. Die Pelletheizung wird entweder über eine Förderschnecke oder über Luftdruck mit den Holzpellets aus dem Lagerraum beschickt. Beim Einsatz einer Förderschnecke müssen Pelletofen und Lagerraum direkt nebeneinander angrenzen, während bei der Ansaugtechnik beide Einheiten bis zu 20m voneinander entfernt und auf unterschiedlichen Gebäudeebenen liegen können. Bei letzterem kann es jedoch zu einer Geräuschbelästigung kommen.

Im Gegensatz zu den Einzelöfen sind die Zentralheizungen zur Reduzierung von Abstrahlungsverlusten vollständig wärmegedämmt. Durch den Einbau eines Pufferspeichers ist es möglich, Heizkessel immer im Volllastbetrieb laufen zu lassen. Dies erhöht den Wirkungsgrad und reduziert die Emissionen bei der Verbrennung. Allerdings kann es bei zu hohen Temperaturen auch zur Bildung von Schlacke kommen. Bei Vorhandensein eines Pufferspeichers ist zudem eine sinvolle Kombination mit einer thermischen Solaranlage möglich.

Vor- und Nachteile einer Holzpelletheizung

  • Preisvorteil: Der Preis von Pellets entwickelt sich weitgehend unabhängig von Gas- und Ölpreisen, die im Zuge knapper werdender Ressourcen und steigender Ökosteuer weiter steigen werden. Bereits heute stellen Pellets hinsichtlich des Brennstoffpreises eine kostengünstige Alternative zu fossilen Brennstoffen dar.
  • Versorgungssicherheit: Holz ist ein regional nachwachsender, ständig verfügbarer Brennstoff.
  • Der Energiegehalt für die Herstellung und Bereitstellung der Pellets aus trockenen Sägespänen ist im Vergleich zur Bereitstellung von Erdgas oder Heizöl gering. So beträgt der Energieaufwand zur Bereitsstellung von Pellets nur 2,7% der Endenergie, bei Erdgas dagegen 10% und bei Heizöl sogar 12%.
  • Holzpellets sind im Gegensatz zu fossilen Energieträgern weitgehend CO2-neutral und verursachen geringere Schwefeldioxid-Emmisionen als Heizöl. Ungünstig ist allerdings die hohe Emission von Feinstäuben Ruß in den Rauchgasen
Holzpellets

Holzpellets

Mit den kleinen Presslingen aus Holzspänen und Sägemehl sind günstiger, aber deutlich voluminöser als Heizöl.