Fensterrahmen Holz, Aluminium oder Kunststoff?

Fensterrahmen aus Holz

Holzfenster werden von Bauherren gerne wegen ihrer natürlichen Ausstrahlung ausgewählt. Holz hat außerdem eine sehr gute Dämmwirkung, da es von Natur aus eine niedrige Wärmeleitfähigkeit (zwischen 0,11 und 0,17 W/mK) besitzt. Es gehört zu den CO2-neutralen, nachwachsenden Rohstoffen und lässt sich als Rahmenmaterial sehr gut bearbeiten. Für den Fensterbauer bedeutet dies eine große Freiheit bei der Profilgestaltung. Die Fensterrahmen können dabei aus Vollholzquerschnitten oder aus zusammengesetzten (lamellierten) Profilen bestehen.

Wichtig ist, den konstruktiven Holzschutz durch eine entsprechende Detailgestaltung zu beachten. Dazu gehört eine optimale Neigung der Ablaufschrägen ebenso wie die Ausführung der Wetterschutzschiene oder die Einbaulage des Fensters. Aber auch langfristig braucht ein Fensterrahmen aus Holz regelmäßige Pflege durch Anstriche gegen Feuchtigkeit, UV-Einstrahlung und Befall durch Schädlinge.

Alufenster

Als besonders pflegeleicht und langlebig gelten Fensterrahmen aus Aluminium. In Bürogebäuden werden sie nicht nur wegen ihrer modernen Optik, sondern auch wegen ihrer sehr hohen Stabilität bei mechanischer Beanspruchung (Öffnen und Schließen der Fenster) ausgewählt. Allerdings müssen Rahmen aus Aluminium als thermisch getrennte Alu-Kunststoff- oder Alu-Holz-Verbundprofile verbaut werden, da sonst die Wärmeleitfähigkeit des Metalls mit 160 W/mK viel zu hoch ist. Schmale Außen- und starke Innenprofile reduzieren die Wärmeverluste zusätzlich. Moderne Aluminiumfenster können sehr gute Dämmwerte erreichen, der Energieaufwand für die Herstellung der Fenster ist allerdings ausgesprochen hoch.

Holz-Aluminium-Verbundfenster

Verbundprofile aus Holz und Aluminium bilden eine sinnvolle Verbindung: Sie nutzen sowohl die guten Dämmeigenschaften des Holzes als auch die Witterungsbeständigkeit des Aluminiums. Von Innen bietet das Holzprofil eine warme Ausstrahlung, während sich der Bauherr keine Sorgen um eine aufwändige Pflege an der Außenseite machen muss. Gute Rahmen zeichnen sich dadurch aus, dass bei der Konstruktion die unterschiedliche Wärmeausdehnung und das spezifische Feuchteverhalten der Materialien, beispielsweise durch einen hinreichenden Abstand zwischen den Profilen, berücksichtigt wurde.

Kunststoffrahmen

Kunststofffenster haben mit über 50 Prozent den höchsten Anteil auf dem Markt. Das liegt nicht zuletzt an ihrem günstigen Preis und an der Tatsache, dass auch sie als nahezu wartungsfrei gelten. Früher hatten Fenster aus Kunststoff den Ruf, schnell durch Verformungen undicht zu werden. Daher wurden Kunststoffprofile mit Armierungen aus Stahl verstärkt. Aus wärmetechnischen Gründen ist man nun wiederum bemüht, den Stahl durch glasfaserverstärkte Profile zu ersetzen.
Der Aufwand an Grauer Energie für ein Kunststofffenster aus PVC ist etwa dreimal so hoch wie der Energieaufwand für ein reines Holzfenster, aber deutlich geringer als für einen Fensterrahmen aus Aluminium.

Da Kunststoff als Rahmenmaterial eine geringere Steifigkeit aufweist als Holz, weisen PVC-Fenster generell eine deutlich breitere Rahmenstärke auf als Holzfenster. Bei gleich großem Fensterausschnitt verringert sich dadurch bei Kunststofffenstern die Glasfläche. Hinzu kommt, dass Fenster mit Holzrahmen wesentlich edler aussehen und dadurch zu einem wärmeren Wohnambiente beitragen.

Der wohl größte Nachteil von Kunststofffenstern ist die Verwendung des ökologisch höchst problematischen PVC (Polyvinylchlorid). Die gasförmigen Vorprodukte des PVC, insbesondere das Chlorgas, sind hochgiftig und stark gesundheitsschädlich. Hinzu kommt, dass bei der Verbrennung von PVC Dioxine entstehen. Die Hersteller von Kunststofffenstern bemühen sich zwar um ein Recyclingkonzept, eine hundertprozentige Rücknahmequote wird man jedoch nie erreichen.

Dämmung der Profile

Fensterrahmen können unterschiedlich stark gedämmt sein. Dabei werden sowohl Metall- und Kunststofffenster als auch Holz- und Holz-Aluprofile gedämmt. Hochgedämmte Rahmen haben dann allerdings auch einen entsprechend stärkeren Aufbau. Ein Holzrahmen mit Kerndämmung kann im Querschnitt bis zu 37 Millimeter breiter sein als ohne Dämmung.
Die wärmetechnische Qualität der Profile steigt auch mit der sorgfältigen Detailausbildung, wie der Dämmung von unverschieblichen Metallteilen im Rahmen oder der Ausführung der Scheibenabstandshalter als so genannte „Warme-Kante“-Abstandshalter aus glasfaserverstärktem Spezialkunststoff.