Die richtige Beleuchtung in Haus und Wohnung
Die meisten Menschen fühlen sich in der kalten Jahreszeit müde und erschöpft. Nicht umsonst gibt es das Phänomen der Winterdepression; wenn Menschen über einen längeren Zeitraum nicht ausreichend Helligkeit ausgesetzt sind, verfällt der Körper in einen winterschlafähnlichen Zustand. Das Schlafbedürfnis ist erhöht, die Leistungsfähigkeit nimmt ab und die allgemeine Stimmung ist gedämpft. Licht ist also maßgeblich dafür verantwortlich, ob Menschen sich wohl fühlen und produktiv arbeiten können, so die Apotheken Umschau. Es trägt zur Atmosphäre eines Raums bei, lässt ihn größer oder kleiner, gemütlich oder drückend wirken. Sowohl am Arbeitsplatz als auch in den eigenen vier Wänden sind Lichteinfall und Leuchtmittel also ein wichtiges Thema, das bereits bei der Planung berücksichtigt werden sollte.
Die richtigen Leuchtmittel wählen
Licht mit einer Stärke ab 10.000 Lux fungiert als eine richtige Lichtdusche, die im Körper die Serotoninbildung veranlasst und die Bildung von Melatonin, einem Schlafhormon, stoppt. Auch die Farbe des Lichts spielt eine Rolle. Während weißes Licht munter macht, wirkt blaues Licht zusätzlich stimmungsaufhellend und gelbes Licht beruhigt.
Diese Erkenntnis kann sowohl am Arbeitsplatz als auch privat genutzt werden, indem entsprechende Leuchtmittel eingesetzt werden.
Für Arbeitsplätze gelten bestimmte Bedingungen hinsichtlich der notwendigen Helligkeit. So muss ein Arbeitsplatz in Fensternähe 300 Lux Helligkeit bieten, ein Platz in der Raummitte oder weiter vom Fenster entfernt 500 bis 1000 Lux, wie hier nachgelesen werden kann. Auch wer von zu Hause aus arbeitet, sollte diese Zahlen beachten, denn zu wenig Licht wirkt sich unmittelbar auf die Produktivität aus.
Nicht jedes Leuchtmittel bietet dabei die gleichen Möglichkeiten. Während Halogen-Lampen in der Regel eine punktuelle Beleuchtung liefern, ist mit Energiesparlampen eine Rundum-Beleuchtung möglich, allerdings sind diese häufig relativ groß.
Immer beliebter werden LED-Leuchtmittel. Sie sind sehr energiesparend bei einer gleichzeitig sehr hohen Lichtausbeute. Zudem weisen sie eine hohe Lebensdauer auf und können in den verschiedensten Bereichen eingesetzt werden, wie dieser Beitrag anführt. Nicht zuletzt sind LED-Lampen auch sehr flexibel und werden sowohl in herkömmlicher Glühlampen-Größe angeboten als auch in sehr kleinen Leuchtmitteln, die für Lichtakzente wie Lichtschläuche oder Schrankbeleuchtungen genutzt werden können.
Fünf Tipps für eine Wohlfühlbeleuchtung
- Auf die Licht-Farbe achten
Leuchtmittel sind in verschiedenen Farben erhältlich wie warm-weiß, gelb-weiß oder kalt-weiß. Auch ob die Glühlampe klar oder matt ist, spielt eine Rolle. Kalt-weißes Licht bietet sich in Nutzräumen an und hat eine belebende Wirkung auf den Menschen, während warm-weißes Licht behaglich wirkt und gut im Wohnzimmer eingesetzt werden kann. - Lichtakzente schaffen
Mit Licht kann ebenso gespielt werden wie mit Farbe. Gezielt platzierte Lampen beleuchten beispielsweise Bilder oder verlagern den Schwerpunkt des Raumes. Lampen mit kunstvollem Design sind darüber hinaus noch schöne Blickfänger. - Leuchtinseln setzen
Nicht überall ist gleich viel Beleuchtung notwendig. Sind Räume beispielsweise komplett ausgeleuchtet, wirken sie oft nüchtern und steril. Leuchtinseln lenken gezielt den Blick und schaffen Abwechslung im Raum. - Verschiedene Lampen nutzen
Während tagsüber großzügige Beleuchtung die Geschäftigkeit anregt, ist abends meist eher ruhige und atmosphärische Beleuchtung gewünscht. Um dies zu erreichen ist es sinnvoll, verschiedene Lampenarten wie Tischlampen, Stehlampen oder auch Lichtschläuche im Raum zu platzieren. - Lampen abschirmen
Direktes Licht wirkt oft störend; hier sollte darauf geachtet werden, dass das Leuchtmittel in der Lampe entsprechend abgeschirmt ist.
Fenster passend planen
Auch wenn sich mit künstlichem Licht viel erreichen lässt, so ist natürliche Beleuchtung durch Fenster für Körper und Geist am besten. Schon beim Bau des Hauses sollte auf eine entsprechende Verteilung der Fenster geachtet werden. Die gesetzlichen Bauvorschriften in Deutschland sehen vor, dass pro Wohnraum die Fensterfläche etwa ein Siebtel der Wohnfläche ausmachen muss.
Je nach Raum bieten sich verschiedene Fenstertypen an:
- Schießschartenfenster
- Mittelgroße Fenster
- Bodentiefe Fenster
- Dachfenster
Schießschartenfenster eigenen sich gut als Lichtspender für Räume wie den Flur oder das Badezimmer. Auf Kopfhöhe angebracht bieten sie beispielsweise im Badezimmer noch immer Privatsphäre, während sie gleichzeitig für Helligkeit sorgen. Auch Räume wie Speise- und Abstellkammern, die möglichst viel Stellfläche an den Wänden bieten sollen, lassen sich durch liegende Schießschartenfenster beleuchten.
Mittelgroße Fenster sind die am häufigsten genutzte Art und finden entweder in der Einflügel- oder Doppelflügelvariante Anwendung. Sie bringen Licht in den Raum und lassen unterhalb der Fensterkante noch Stellplatz übrig. Bodentiefe Fenster werden immer beliebter, denn sie erlauben einen Panoramablick aus dem Raum und bringen die maximale Lichtmenge ins Zimmer. Sie sind insbesondere für West- und Südseiten geeignet, die zum Garten zeigen.
Bei Räumen, die eine größere Dachschräge haben, sorgen Dachfenster für eine entsprechende Beleuchtung. Andernfalls bieten sich hier auch bodentiefe Fenster am Giebel an.
An der Nordseite lohnen sich große Fenster beispielsweise nicht, da hier kaum Sonneneinstrahlung hingelangt. An der Süd- und Westseite dagegen ist viel Lichteinfall zu erwarten, entsprechend sollten Wohnräume mit großen Fenstern an diesen Seiten angelegt werden und Schlafzimmer eher nördlich. Dabei sollte allerdings die allgemeine Lage des Hauses nicht unterschätzt werden. So eignen sich bodentiefe Fenster an einer Südseite nur bedingt, wenn die Haustür des Nachbarn sich direkt gegenüber befindet; in einem solchen Fall müssen Kompromisse gefunden werden, damit die Privatsphäre weiterhin erhalten bleibt.