Trockenbau Eine Wandheizung realisieren

© WEM-Wandheizung

Wandheizungen geben ihre Wärme in erster Linie als Strahlungwärme direkt an die Umgebung ab. Im Gegensatz zu konventionellen Heizkörpern, die zunächst die Luft erwärmen, wird deshalb das Raumklima bei einer Wandheizung in besonderem Maße gefördert. Denn Strahlungswärme wird als besonders angenehm empfunden. Hinzu kommt, dass sich eine Flächenheizung positiv auf die Luftfeuchtigkeit auswirkt, die bei konventionellen Wärmeabgabesystemen im Winter meist viel zu niedrig ist.

Flächenheizungen im Trockenbau auf dem Vormarsch

Der Einbau einer Wandheizung ist sowohl im Nassputz- als auch im Trockenbauverfahren möglich. Lange Zeit herrschte das Verlegen der Wandheizungsrohre im Putz vor. Doch die Hersteller haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Systeme entwickelt, die den Einbau einer Flächenheizung auch im Trockenbau ermöglichen.

Wandheizung und Lehm: eine ideale Kombination

Ein weit verbreitetes System ist die Integration der Wandheizungsrohre in die Trockenbauplatten. So hat die Firma Perihel beispielsweise in Kooperation mit der Firma Rigips Gipskartonplatten entwickelt, in die ein Heizregister integriert ist. Statt mit Gipskarton sind auch Wandheizungssysteme auf der Grundlage von Gipsfaserplatten erhältlich. Die Firma WEM-Wandheizung setzt demgegenüber ganz auf den bauphysikalisch und baubiologisch wertvollen Baustoff Lehm. Die Heizungsrohre werden hier in eine Lehmbauplatte integriert. Dadurch lassen sich die Vorteile des Baustoffs Lehm in Kombination mit einer Wandheizung auch im Trockenbauverfahren nutzen. Ein ähnliches Verfahren hat die Firma naturbo mit ihrer Lehmputzplatte entwickelt. Hier dient eine Holzweichfaserplatte als Trägerplatte, in die das Heizregister eingelassen und dann beidseitig mit Lehmputz beschichtet wird.
Ein weiteres Verfahren sieht den Einsatz von Trägerplatten vor, auf die Heizungsrohre individuell angeordnet werden können. Die Trägerplatten werden dann zwischen der Wandständerkonstruktion befestigt. Anschließend wird die Wand mit einer beliebigen Trockenbauplatte beplankt.

Auf Heraklitplatten setzt das System der Firma WAKA aus Wuppertal. Auch bei diesem Wandheizungssystem für den Trockenbau sind die Heizungsrohre in die Platten integriert. Gemeinsam mit der Claytec wurde ein Lehmputzsystem entwickelt, mit dem die Platten nach ihrem Einbau beschichtet werden können.

Heizen und Kühlen über die Decke

Dass das Heizregister nicht nur in der Wand verlegt werden, kann zeigt das Lehm-Trockenbausystem RIVIERA der Firma Agrilla Therm. Denn diese Trockenbauplatte ist sowohl als Wand- als auch als Deckenheizungsplatte entwickelt worden. Ausgangspunkt war die Überlegung, eine Niedertemperaturheizung zu entwickeln, die auf 100% Wärmestrahlung beruht. Durch die Integration des Heizregisters in der Decke ist die Erzeugung eines aufsteigenden Luftstroms ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass sich dieses System auch umkehren lässt. Schickt man im Sommer kühles Wasser beispielsweise von einer reversiblen Wärmepumpe durch das Wasserregister, so kann der Raum gekühlt werden. Und auch bei der Kühlung erweist sich Lehm hier in Form einer Lehmbauplatte als idealer Baustoff. Denn Lehm weist aufgrund seiner ausgezeichneten Fähigkeit Wasser aufzunehmen und wieder abzugeben einen natürlichen Kühlungseffekt auf.