Naturdämmstoffe Sommerlicher Wärmeschutz

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Der Sommer 2015 hat in Deutschland alle Hitzerekorde gebrochen. Über Wochen wurden Temperaturen über 30 Grad Celsius erreicht und Süddeutschen Kitzingen wurde mit 40,3 Grad Celsius sogar eine neuer Höchstwert erreicht. Doch nicht alle Menschen freuen sich gleichermaßen über einen solchen Sommer. Denn nur allzu häufig heizen sich Büro- und Wohnräume so stark auf, dass die permanente Hitze zu einer gesundheitlichen Belastung insbesondere für alte und kranke Menschen werden kann. Um dem wirkungsvoll zu begegnen gibt es einige bauliche und verhaltenstechnische Maßnahmen, die es ermöglichen, die Innenraumtemperaturen auch ohne Klimatisierung erträglich zu halten.

Bauliche Maßnahmen

  • Wärmedämmung erhöhen: Dämmstoffe mit besonders hoher Wärmespeicherfähigkeit bieten einen besonders guten Wärmeschutz
  • Luftdichtheit
  • Einbau von dreifach-verglasten Wärmeschutzfenstern
  • Verschattung von Fensterflächen im Sommer durch größeren Dachüberstand

Verhaltenstechnische Maßnahmen

  • Tagsüber die Fenster geschlossen halten und nur nachts Lüften
  • Fenster tagsüber Verschatten: entweder durch Außenrolläden (am effektivsten) oder innen durch Plisses, Rollos oder Vorhänge

Dämmung ist nicht gleich Dämmung

Grundsätzlich gilt, dass eine gute Wärmedämmung nicht nur im Winter vor Kälte, sondern auch im Sommer vor Wärme schützt. Allerdings gibt es Unterschiede in der Effektivität. Zwei Dämmstoffe, die die selben Wärmedämmeigenschaften aufweisen, können beim Wärmeschutz nämlich durchaus deutliche Unterschiede zeigen. Besonders geeignet sind Dämmstoffe mit einer besonders hohen Wärmespeicherfähigkeit. Sie besitzen einen langsameren Temperaturdurchgang, so dass die Hitze länger abgeschirmt werden kann. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass Naturdämmstoffe wie Hanfdämmmatten, Zelluloseflocken und Dämmplatten aus Holzfasern besonders gut beim Wärmeschutz abschneiden.

Dämmstoff Wärmeleitfähigkeit λ in  W/mK Spezif. Wärmekapazität in J/(kgK)
Hanfdämmung 0,040 – 0,045 2300
Holzfaserdämmplatten 0,040 – 0,055 2100
Zelluloseflocken 0,040 – 0,045 2000
Polystyrol-Hartschaum 0,035 – 0,040 1450
Stahlbeton 1,4 1050
Vollziegel 0,8 950
Mineralwolle 0,030 – 0,045 900

Fenster: Verschattung ist wichtiger als Wärmedämmeigenschaften

Eine weitere wichtige bauliche Komponente beim sommerlichen Hitzeschutz sind die Fenster. Fenster mit guten Wärmedämmeigenschaften bieten hier auch einen guten Schutz gegen sommerliche Hitze. Allerdings lässt sich durch einen Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung, die Aufheizung von Räumen wesentlich besser verhindern.

Dies kann man auf verschiedene Weisen erzielen:

  • Nach Süden ausgerichtete Fenster können am Besten durch einen höheren Dachüberstand vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Die hoch stehende Sonne scheint dann im Sommer gar nicht erst in das Fenster hinein. Im Winter hingegen, wenn eine direkte Sonneneinstrahlung erwünscht ist, stört der Dachüberstand nicht, da die Sonne dann deutlich tiefer am Himmel steht und den ganzen Tag durch das Fenster scheinen kann.
  • Überall dort, wo es nicht möglich ist, die direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern, sollten die Fenster mit geeigneten Maßnahmen verschattet werden. Am effektivsten geschieht dies durch einen Außenrolladen. Er hält die Sonne komplett draußen, aber leider auch das Licht. Wenn sich tagsüber niemand in der Wohnung aufhält, sollten die Rolläden an besonders heißen Tagen geschlossen werden. Übrigens ist es möglich Außenrolläden auch nachträglich einzubauen. Wie das geht zeigt der Spezialist Creon-Rolladen.
  • Stehen keine Rolläden zur Verfügung oder will man diese tagsüber nicht verschließen, so kann durch Plisses oder Vorhänge eine zu starke Aufheizung der Räume verhindert werden. Dabei gilt: je heller der Stoff und je näher sich dieser an der Fensterscheibe befindet, desto weniger Wärme gelangt in den Raum.

Tagsüber Türen und Fenster geschlossen halten

Eine immer wieder unterschätzte Maßnahme betrifft das Lüftungsmanagement an heißen Tagen. Durch ein konsequentes Verschließen von Türen und Fenstern während des Tages und Lüften in den kühlen Nacht- und Morgenstunden kann insbesondere in gut gedämmten Räumen eine zu starke Aufheizung sehr einfach vermieden werde. Dabei gilt, dass man Abends mit dem Lüften erst dann beginnen sollte, wenn die Außentemperatur unter der Raumtemperatur liegt.