Solarstromvergütung Interesse an Photovoltaikanlagen sinkt
Immer weniger Hausbesitzer haben Interesse eine Photovoltaikanlage auf ihrem Hausdach zu installieren. Nachdem im Jahr 2012 noch 7,6 Gigawatt an Solarstromleistung installiert wurde, waren es 2013 nur noch 3,3 Gigawatt. Damit hat sich die neu errichtete Leistung innerhalb eines Jahres mehr als halbiert. Doch auch für 2014 sieht die aktuelle Prognose des Bundesverbands Solarwirtschaft keine Trendumkehr. Einer Studie des Marktforschungsinstitut EuPD Research zufolge werden in diesem Jahr nur 1,9 Gigawatt an Photovoltaik-Leistung auf deutschen Hausdächern neu installiert werden. Ein Rückgang um weitere 40 Prozent.
Solarstromvergütung drastisch gesunken
Die Gründe für diese Entwicklung sind in erster Linie in der gesunkenen Solarstromvergütung zu suchen. Wer im April 2012 eine Anlage mit bis zu 10 Kilowatt Leistung in Betrieb genommen hat, dem garantierte das Erneuerbare-Energien-
Gesetz (EEG) noch einen Preis von 19,5 Cent pro Kilowattstunde für eine Dauer von 20 Jahren. Im Januar 2013 lag dieser Preis dann nur noch bei 17,02 Cent/kWh und ein Jahr später im Januar 2014 bei 13,68 Cent/kWh.
Doch die sinkende Solarstromvergütung allein ist nicht das Problem. Denn mit dieser Entwicklung einher ging auch eine deutliche Verringerung der erforderlichen Investionskosten. Wer im ersten Quartal 2007 als Endkunde eine Photovoltaikanlage installiert hat, der musste noch einen Durchschnittspreis von 4681 € pro Kilowatt Leistung bezahlen (Anlage bis 10 Kilowatt). 2013 lag dieser Preis dann nur noch bei 1684 €. Die niedrigeren Investitionskosten haben die niedrigeren Erlöse also immer wieder kompensiert.
Doch das Ende des Preisrutsches für Solarstromanlagen scheint nun erreicht. In diesem Jahr liegt der Duchschnittspreis mit 1640 € nur geringfügig unter dem des Vorjahres. Setzt man bei der Investition voll auf die Einspeisevergütung, dann wird es nun zunehmend schwieriger eine ordentliche Rendite zu erwirtschaften.
Eigenverbrauch von Solarstrom macht die Photovoltaikanlage rentabel
Dies muss allerdings nicht heißen, dass eine Investition in eine Photovoltaikanlage mittlerweile unrentabel ist. Wer auf Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms setzt, kann noch immer hohe Renditen erwirtschaften. Denn Strom vom eigenen Dach ist unter Berücksichtigung aller Investitions- und Betriebskosten nur etwa halb so teuer, wie der von den Energieversorgern gelieferte.
Allerdings gibt es einige Unsicherheitsfaktoren.
- Da wäre zunächst mal der Strompreis. Dieser liegt im Augenblick bei rund 28 Cent pro Kilowattstunde. Sollte dieser sinken, dann verringert sich auch der Abstand zu den Produktionskosten, die derzeit bei 12 bis 15 Cent pro Kilowattstunde liegen.
- Um den anfallenden Solarstrom besser mit dem individuellen Verbrauch synchronisieren zu können, ist unter Umständen die Investition in einen Solarstromspeicher erforderlich. Denn der Preisvorteil des selbst erzeugten Solarstroms kommt nur zur Geltung, wenn er an Ort und Stelle verbraucht wird.
- Letzlich bleibt noch eine gewisse politische Unsicherheit. Die momentane EEG-Novelle, die zum 1. August 2014 in Kraft treten soll, sieht zwar vor, dass für Anlagen bis 10 Kilowatt Leistung weiterhin keine EEG-Umlage gezahlt werden muss, aber sicher ist dies erst, wenn die Gesetzesvorlage vom Bundestag auch so verabschiedet wird.
Auch wenn die Bedingungen für die Neuerrichtung von Photovoltaikanlagen schwieriger werden, so gibt es noch immer Möglichkeiten für einen rentablen Betrieb. Allerdings ist es heute unumgänglich, sich sich die Rahmenbedingungen und die Situation vor Ort genauer anzusehen und auf dieser Basis eine möglichst exakte Wirtschaftlichkeitsrechnung vorzunehmen.