Baukosten senken mit effizienter Haustechnik Moderne Wärmepumpen erfüllen EnEV-Vorgaben problemlos

Mit einer Wärmepumpe jetzt schon an die Zukunft denken. @ Stiebel Eltron

Das Bauen immer teurer wird, liegt auf der Hand. Doch was sind die Kostentreiber? Sind die energetischen Anforderungen an neue Gebäude verantwortlich für die in den letzten Jahren massiv gestiegene Baukosten? Alleine in den Jahren 2000 bis 2014 sind Baukosten um stattliche 36 Prozent explodiert. Laut eines aktuellen Gutachtens des Instituts für technische Gebäudeausrüstung, das vom Bundesverbands Erneuerbare Energien in Auftrag gegeben wurde, ist das Gebäudeenergierecht jedoch für gerade einmal sechs Prozent der gestiegenen Baukosten verantwortlich. Die in 2016 neu eingeführte Energieeinsparverordnung ist maximal für weitere drei Prozent verantwortlich.

„Sparschwein“ Wärmepumpe – auch geeignet für Bestandsbauten

Zwar machen die energetischen Anforderungen und die Energieeinsparverordnung nur knapp zehn Prozent der insgesamt gestiegenen Baukosten aus. Wo jedoch auch hier weiteres Sparpotential liegt, weiß Henning Schulz von Stiebel Eltron: „Wichtig ist, dass beim dem Stichwort energetische Anforderungen nicht ausschließlich an die Gebäudehülle gedacht wird, sondern unbedingt auch die Haustechnik berücksichtigt werden muss. Grüne Anlagentechnik ist eine ideale Lösung zur Erfüllung der Energieeinsparverordnung.“ Was viele nicht wissen: Auch in bestehenden Gebäuden kann eine Wärmepumpenanlage eingesetzt werden. Moderne Geräte können problemlos Öl- oder Gaskessel ersetzen. „Wenn im Referenzgebäude der fossile Wärmeerzeuger gegen eine effiziente Wärmepumpe ausgetauscht wird, werden die EnEV-Vorgaben problemlos erfüllt“, führt Schulz weiter aus und informiert, dass die Wärmepumpentechnologie die Anforderungen auch ohne zusätzliche Maßnahmen etwa an der Gebäudehülle erfüllt.

Feldtests bestätigen das große Potential von Wärmepumpen

Auch das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) kommt anhand eines Feldtests der vergangenen zwölf Jahre zu dem Ergebnis, dass Wärmepumpen im Gebäudebestand effizient arbeiten. „Wärmepumpen werden sich zur zukünftig wichtigsten Heiztechnik in Deutschland entwickeln“, sagt Dr. Marek Miara. Demnach sollen Wärmepumpen bis 2050 bereits 65 bis 90 Prozen der Niedertemperaturwärme in Gebäuden bereitstellen. Ein weiterer Pluspunkt: Die neue Generation von Anlagen konnten im Vergleich zu ca. 10 Jahre älteren Modellen rund 20 Prozent an Effizienz zulegen. Dies liege an den Geräten selbst, an verbesserten Installationen sowie an optimierten Wärmeübergabesystemen, die geringere Heizkreistemperaturen ermöglichen, informiert das Fraunhofer-Institut. An Konzepten für Mehrfamilienhäuser werde bereits gearbeitet.

„41 nicht energiebedingte Faktoren“

Was konkret jedoch zum massiven Preisanstieg der vergangenen Jahre geführt hat ist dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung zufolge der Mangel an geeigneten Flächen sowie die mangelnde Bebauung vorhandener Grundstücke. Zudem wurden 41 weitere, nicht energiebedingte Faktoren identifiziert, die zum dazu geführt haben, das Bauen deutlich teurer geworden ist.